Recruiter: Wer sind Deine wahren Konkurrenten?

Es war ein Telefonat mit einem Unternehmen im Jahr 2008, das mich dazu brachte, meine Denkweise bezüglich Recruitings zu verändern. Bis dahin hatte ich 7 Jahre als Recruiter gearbeitet. Ich dachte, Arbeitgeber würden mich nur dann anheuern, wenn sie durch ihre eigenen Netzwerke und Stellenanzeigen keinen Kandidaten gefunden hätten, den sie einstellen wollten. Sie wollten, dass ich meine Netzwerke nutze.

Aber ich sollte eine andere Seite des Recruitings kennenlernen – die, bei dem die Arbeitgeber zur Überzeugung gekommen waren, dass man sie über den Tisch zog.

„Mark, warum eigentlich platziert Ihr Personalvermittler Stellenanzeigen in Jobbörsen, schickt mir die Lebensläufe und kassiert dann unverschämte Gebühren? Kann ich das nicht viel billiger selbst machen?“ So grün ich auch hinter den Ohren war, die Person am anderen Ende der Leitung hatte irgendwie Recht. Rückblickend war es genau das, was die meisten Personalvermittler damals taten. Und was die meisten auch heute noch tun.

Ich mochte Jobbörsen noch nie. Dafür gab es zwei Gründe. Ich sprach am liebsten mit Leuten, die schon einen Job hatten, über Karriere-Möglichkeiten, die sie interessieren könnten. Wenn jemand seinen Lebenslauf nicht gerade bei einer Jobbörse hochgeladen hatte, dann waren seine Chancen, von meiner Firma angesprochen zu werden, gering.

Mein anderer Grund war meine schlechte Schreibe damals. Das ist wohl auch der Grund, warum ich die meisten meiner Kandidaten durch Empfehlungen oder durch Abwerbung von Konkurrenten platziert habe. Mein Mangel an Schreibfähigkeiten führte auch dazu, dass Dutzende ungeeigneter Bewerber Feedback brauchten. Das war nicht mehr zu bewältigen. Wenn Du das Gefühl hast, allen antworten zu müssen, dann musst Du Deine Zeit gut einteilen. Ich hörte auf, in Jobbörsen zu inserieren.

Dieser Telefonanruf stellte für mich den Hauptgrund für die Personalsuche in Frage – leistungsstarke Mitarbeiter finden, wenn Arbeitgeber scheitern. Er schärfte meine Fähigkeiten bei Verkauf und Bewertung, wenn es darum ging, Karrierechancen zu präsentieren und Kandidaten zu bewerten. Damals luden die meisten Personalvermittler Lebensläufe von Jobbörsen herunter und mailten sie den Arbeitgebern rüber. (Machen die meisten heute noch.)

Dieses Gespräch brachte mich dazu, Arbeitgeber anders zu betrachten. Sie würden zu Konkurrenten werden. Einige würden anfangen, Personalvermittlungsfirmen zu kaufen und ihnen ihren Stempel aufdrücken.

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Mark Pearce ist Recruiter, Blogger und berät Talente während des Bewerbungsprozesses. Tagsüber rekrutiert er Mitarbeiter für australische Bergbauunternehmen. In der Nacht versucht er, sich witzige Themen für seinen Blog auszudenken.

Mark Pearce

Mark Pearce ist Recruiter, Blogger und berät Talente während des Bewerbungsprozesses. Tagsüber rekrutiert er Mitarbeiter für australische Bergbauunternehmen. In der Nacht versucht er, sich witzige Themen für seinen Blog auszudenken.