Vier globale Recruiting-Trends für das Jahr 2020

In der diesjährigen Ausgabe seines Global Talent Trends Report stellt LinkedIn vier Trends vor, die die Arbeitswelt im Jahr 2020 weltweit prägen: Die Employee Experience wird wichtiger, People Analytics spielt eine größere Rolle, Stellen werden verstärkt intern besetzt und das Altersspektrum innerhalb der Belegschaft verbreitert sich. Die Trends basieren auf einer Umfrage* unter weltweit mehr als 7.000 Personalern und einer Auswertung der Datenpunkte von mehr als 660 Millionen LinkedIn-Mitgliedern, darunter 14 Millionen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz.
1. Employee Experience: Vom Buzzword zur gelebten Praxis
Der Begriff „Employee Experience“ wird analog zur „Customer Experience“ gedacht und beschreibt alles, was ein Mitarbeiter als Teil des Unternehmens fühlt, erlebt oder womit er interagiert. 77 Prozent der Unternehmen arbeiten aktuell an einer Verbesserung der Employee Experience. Und die Zahl der Stellen, die „Employee Experience“ in der Bezeichnung tragen, ist heute 24-mal so groß wie noch vor fünf Jahren. Es geht dabei nicht nur um altruistische Motive, sondern auch um eine erfolgreiche Personalpolitik. Denn ein Investment in die Employee Experience stärkt die Mitarbeiterbindung (77 Prozent) und die Produktivität (71 Prozent), sagen die befragten Personaler. Neun von zehn (96 Prozent) glauben folgerichtig, dass das Thema weiter an Bedeutung gewinnen wird.
2. People Analytics: Datengetriebene Entscheidungen im Personalwesen
Experten diskutieren bereits seit Jahren darüber, dass Datenanalysen das Personalwesen verändern werden. Doch lange konnten sich fast ausschließlich Großkonzerne die dafür benötigte Infrastruktur leisten. Geändert hat sich das nun, weil mehr und mehr Drittanbieter-Tools zur Verfügung stehen, die einfach zu bedienen sind und vielfältige Anwendungsfälle abdecken. Parallel dazu hat sich die Zahl der HR-Fachleute, die angeben, sich mit Datenanalysen auszukennen, zwischen 2014 und 2019 um 242 Prozent erhöht. Die Zukunft könnte weiteres Wachstum bringen – denn 73 Prozent der befragten Personaler erwarten, dass People Analytics in den kommenden fünf Jahren in ihrem Unternehmen hohe Priorität genießen wird. Datengetriebene Entscheidungen im Personalwesen werden also endgültig zum Standard.
3. Internal Recruiting: Stellen werden häufiger intern besetzt
In der eigenen Belegschaft finden sich viele unentdeckte Talente, doch die wenigsten Unternehmen zapfen diesen Pool systematisch an. Wenn Stellen in der Vergangenheit intern neu besetzt wurden, dann in der Regel deshalb, weil sich die wechselwilligen Mitarbeiter aus eigenem Antrieb darum bemühten. Das ändert sich gegenwärtig, denn die interne Personalbeschaffung rückt zunehmend in den Fokus von Personalern. 73 Prozent sagen, dass diese Form des Recruitings in ihrem Unternehmen
weiterlesen auf Hrm.deSebastian Ofer ist Chefredakteur der Online-Portale HRM.de und HRM.ch sowie des TALENTpro-Blogs. Der Journalist und studierte Germanist hat ein sicheres Auge für spannende personalwirtschaftliche Themengebiete und die neusten Trends der Arbeitswelt.